Geheimnisvolle Handtasche: Was Frau so alles herumträgt

von | 20.01.2015 | Personality Stylist | 1 Kommentar

Für viele Männer ist die Handtasche ihrer Frau ein kleines „Mysterium“. In unserem heutigen Blogbeitrag lüftet Marion Ising das Geheimnis Handtasche . Als langjährige Stil- und Imageberaterin zieht sie auch humorvolle Rückschlüsse auf die Persönlichkeit der Trägerin:

„Wollten Sie nicht auch gerne schon mal in einer fremden Damenhandtasche herum stöbern? Mal so in aller Ruhe entdecken, was da so alles drin steckt? Wichtiges und Unwichtiges, Interessantes und Lebensnotwendiges, Dekoratives und Sentimentales, Erinnerung weckendes und Duftendes…

Wenn Frau ihr Geheimnis lüftet

Wie dem auch sei, stellen Sie sich bitte folgende Situation vor: Ein paar Frauen haben sich zu einem witzigen Abend verabredet und sitzen gut gelaunt im Kreis zusammen, jede hat ihre eigene Handtasche auf dem Schoß. Anfangs wird über die Handtasche im Allgemeinen und Besonderen philosophiert. Dann fängt die erste Dame an, ihre Handtasche vor aller Augen auszupacken – die Spannung ist groß; man hätte eine Stecknadel fallen hören können.

Platz für Babyöl und Binden

Während die Erste eine mittelgroße schwarze Handtasche mit vielen Fächern auspackt, woraus sie allerlei Nützliches Zutage fördert wie ein Portemonnaie mit Geld-, Kunden- und Krankenkassenkarten, Taschentücher, Tampons, Tabletten und Taschenschirm, das kleine Maniküre-Set mit der Sicherheitsnadel und den schnellen Pflasterstreifen, ein Notizbüchlein mit praktischem Einsteckstift, einen in ein Etui verstauten Einkaufsbeutel und nicht zu vergessen die Lesebrille, setzt die Zweite auf ein größeres rucksackartiges Modell, denn zu den alltäglichen Dingen kommen nun auch noch drei  Papierwindeln, Babyöl und Reinigungstücher hervor.

Frauen denken gleich für zwei

Frau denkt ja für zwei – und damit nichts schiefgehen kann, kommt gleich noch die Wechselklamotte für den 7monatigen Filius zutage. Dame Nummer 3 sieht das Ganze etwas anders. Was sie – ohne Handtasche! – befördert ist ihr (dicker) Schlüsselbund und ihr (sehr dicker) Geldbeutel. „Wofür brauche ich all so ein Zeug“ meint sie. Hier sind alle wichtigen Dinge für mich drin.

Ok, nach kurzem Erzählen erfahren die anderen unter schallendem Lachen: „Ich habe ja auch noch mein Auto, wo ich die meisten Dinge auf oder neben den Sitz klemme, im Handschuhfach deponiere oder im Fußraum verstaue.

Die Handtasche der vierten Dame wird ausgeräumt, eher strukturiert, ein kantiges Modell. In der lustigen Stimmung gibt sie schmunzelnd zu, ihre Handtasche vor diesem Abend erst nochmal aufgeräumt zu haben. Auch die anderen Frauen offenbarten an diesem Abend den Inhalt ihrer Handtaschen, und es war super witzig – ich war selbst dabei – aber es hat mit auch ins Überlegen gebracht.

Die Handtasche verrät viel über die Persönlichkeit der Trägerin

Sind Sie jemand, die für alle Eventualitäten des Lebens gerüstet ist? Man kann Sie nach allem fragen und wird immer Hilfe bekommen. Wie schwer jedoch diese Tasche dann wird, weiß ich nicht. Ob man sie einen ganzen Tag mit sich herumtragen möchte? Und wenn sie verloren geht, ist die ganze Identität weg?
Da hat es die Dame mit dem Schlüsselbund und dem Portemonnaie schon leichter. Aufs Wesentliche reduziert reist sie mit leichtem Gepäck und beschwert sich nicht mit unnötigem Ballast. Im Notfall aber muss sie flexibel sein und improvisieren.

Meine Herren: Wie transportieren Sie Ihre Sachen?

shutterstock_39860227So gehen übrigens auch die meisten Männer durchs Leben, nur mit Portemonnaie, Handy und Schlüssel. Der Geldbeutel sitzt in der rechten hinteren Hosentasche, der Schlüsselbund in der rechten vorderen. Häufig sitzen dann die Hosen schief nach rechts und beulen aus – aber das macht wohl nichts; Mann hat einfach alles dabei. Ich werde mal einen befreundeten Orthopäden fragen, ob der Hüftschiefstand eigentlich auch gesundheitliche Langzeitfolgen haben kann.

Eine von mir sehr geschätzte Expertin für Umgangsformen wurde kürzlich danach gefragt, wo der Herr im Restaurant all diese Dinge ablegen darf. Möglichst nicht auf dem Tisch, war ihre Antwort, weil das eine Aufbruchstimmung verbreite. Ihr Tipp war: Bitten Sie doch gegebenenfalls ihre Partnerin, die Dinge in ihrer Handtasche zu verstauen. Vielen Dank! Alles klar, meine Damen, dann packen wir diese Utensilien eben auch noch ein!

Für jeden Typ die passende Tasche

Gerne gebe ich als Stilberaterin meinen Kundinnen und Kunden den Tipp, sich zu überlegen, welchen Typ sie verkörpern, damit sie ihre Handtasche/Tasche stilgerecht dazu auswählen. Die Klassikerin trägt eher ein schlichtes, etwas kantiges Markenmodell aus hochwertigem Leder in einer Basisfarbe, die zu ihrem Typ und der Kleidung passt.

Beim Herrn ist es dann der klassische Koffer oder die Aktentasche gefüllt mit guten hochwertigen Accessoires wie Füllhalter, Kuli, Visitenkartenmäppchen und Brieftasche.

Die Feminine bevorzugt eher weichere verspielte Modelle, von der Größe her an die Körperhöhe angelehnt mit Accessoires wie Schleifen, Blumen, Stickereien oder Bändern. Die Sportliche oder Natürliche wählt vielleicht ein kräftigeres Material, gerne auch den Beutel oder Kleinrucksack, unkompliziert und für alle Fälle geeignet. Die Extravagante zieht ihren Stil auch bei der Tasche durch – da kann der Tiger genauso vorkommen wie asymmetrische Formen oder spezielle Farbkombinationen.

Die Ein-Handtaschen-Frau – gibt es die wirklich?

Es gibt Damen, die nur eine Handtasche besitzen. Ich nenne sie mal „die Treuen“. Dieses Lieblingsstück begleitet sie durch alle Lebenslagen, vom Urlaub über den Abiball der Tochter bis hin zum Arztbesuch oder Schützenfest. Schwierig wird es dann, wenn eine Neue gekauft werden muss. Dann ist kein Modell gut genug; und sich eine Neue schenken lassen geht schon gar nicht.

Dann gibt es Damen, die für jeden Anlass ein anderes Modell besitzen – ich nenne sie „die Umräumer“, denn zu jedem Outfit gibt es eine andere Tasche. Und dann hätten wir noch „die Sammler“, die gefühlte 270 Stück ihr Eigen nennen und immer wieder ein besonderes Exemplar hinzufügen.

Mein Tipp: Aktiv Ballast abwerfen!

Ich selbst gehöre wohl eher zu denen, die gerne auf jeden Fall der Fälle vorbereitet sein möchte. Ich bin auch jemand, der sich im übertragenen Sinne viel auflädt an Gedanken, Sorgen, Planungen und Vorbereitungen. Der Rucksack wird oft immer schwerer, somit die Lasten, die man so auf den Schultern trägt.

Ich habe gemerkt, wie wichtig es dann ist, immer wieder mal inne zu halten und „auszumisten“. Vieles schleppt man mit sich herum, was sich aber schon längst erledigt hat. Manches ist mir aber echt zu schwer – ich komme so nicht weiter. Immer öfter nehme ich mir dann den Mut zur Lücke – mal was liegen lassen, mal nicht zuständig zu sein, nicht alles können zu müssen. Das ist unheimlich erleichternd!
Lassen Sie sich auch einladen, Ballast abzuwerfen und leichter durchs Leben zu gehen?“


Rainer Wälde

Rainer Wälde liebt es, durch Filme, Bücher und Vorträge seine Zuhörer in ihrer Originalität zu ermutigen.
In seinem wöchentlichen Blog erzählt er ihre Geschichten.

www.rainerwaelde.de

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1 Kommentar

  1. Danke für den Artikel. Ich bin ein „Treue“ was meine Handtasche und andere Lebensbereiche angeht. Die ständige Umräumerei wäre mir viel zu mühevoll.Nun habe ich aber das Problem, das ich eine „Neue“ bräuchte,denn „die Alte“ hat wahrlich ausgedient und ich tue mich extrem schwer damit. Die “ Neue“ sollte möglichst aus Leder, aber auch leicht und strapazierfähig sein. ( Das ist wohl schon ein Widerspruch in sich, oder), gut aussehen( ich bin eher der klassische Typ) und vor allem praktisch sein. Rein passen solle mein Notebook ( Mac) oder ein schmaler DIN A4 Ordner, eine Trinkflasche, und dann natürlich das Übliche: Geldbörse, Kosmetiktasche,Handy,Stifte, Tempos, Knirps und Einkaufsbeutel. Äusserlichen Schnick schnack brauche ich nicht ,und mein Neue sollte mich möglichst lange durchs Leben begleiten. Haben Sie mir einen Tipp, Empfehlung oder Erfahrungswert? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen! Herzlichst Christine