Tattoo – Was sagst du?

von | 18.09.2023 | Personality Stylist | 1 Kommentar

Tattoos sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Überall begegnen sie uns, und sie lassen sich an jeder Körperstelle finden. Es gehört fast schon zum guten Ton, ein Tattoo zu haben, und man tauscht sich gerne darüber aus, wer wie viele hat und wo. Was haben jetzt Tattoos mit Stil zu tun? Warum meine ich, als Stilberaterin und Personality Stylistin auch meine Meinung dazu sagen zu müssen?


Foto: shutterstock

Was passt zu mir und was passt zusammen?

Gott sei Dank leben wir in einem freien Staat, wo jeder frei entscheiden darf, ob und wie man den eigenen Körper dekoriert. Das ist sehr gut so! Es kann also tatsächlich dem persönlich eigenen Stil entsprechen, keins oder eins oder mehrere oder ganz viele Tattoos zu tragen. Unter dieser Fragestellung werde ich also keinem zu- oder abraten, ein Tattoo zu tragen.

Wenn es allerdings um die weiterführende Fragestellung geht: „Wo gehe ich hin und wie will ich da wirken?“, dann wird es hoch interessant! Ein Tattoo zieht immer die Blicke des Betrachters auf sich, egal, ob sie das wissen oder nicht, und ob Sie das wollen oder nicht. Deswegen lesen Sie hier meine 7 Denkanstöße, woran man vor dem Stechen denken sollte.

1) Wo?

Die Grundfrage ist, soll das Tattoo sichtbar sein oder nicht? Für mich ist das nicht nur Geschmackssache oder eine Laune, wo ein mehr oder weniger intelligenter Spruch oder ein gut oder weniger gut gelungenes Kunstwerk angebracht wird. Ein Tattoo ist immer ein Blickfang. Menschen nehmen es wahr und kommentieren es. Entscheiden Sie also lieber vorher, ob Sie ständig darauf angesprochen werden möchten oder sich gar rechtfertigen wollen über die Aussage, die Sie damit treffen.

2) Wann?

Heute sprach ich mit einer Dame Anfang 30, deren linker Arm mit Rosen, Ranken, Gesichtern und Schleifen dekoriert war. Sie sagte, heute würde sie gerne anders entscheiden als sie es mit 18 getan hat. Der Tipp ist also gut, sich vorher zu überlegen, ob Sie ihr ganzes Leben mit dem Motiv glücklich sein werden. Aber wer kann das in jungen Jahren schon abschätzen bis zu dem Lebensende.

3) Warum?

Es gibt zahlreiche Tattoos als Erinnerungen an wichtige Menschen oder tiefe Lebenserfahrungen. Sie graben sich quasi wie Lebenslinien oder Falten tief in unseren Körper und die Seele ein und gehören einfach dazu. Und das ist auch gut so. Ob jedoch die Bierlaune oder eine Wette Motive sind, lebenslang gezeichnet zu sein, wage ich zu bezweifeln. Da ist „vorher denken“ einfach schlauer.

4) Womit?

Das ausgewählte Motiv ist je nach Lage absolut entscheidend für Ihre Wirkung. Von Zugehörigkeiten zu Vereinen, Sportarten, Glaubensrichtungen oder Gangs ist alles dabei. Manche Motive sind belegt mit einer Wirkung aus politischen Richtungen oder unbekannten Gruppierungen. Informieren Sie sich also am besten vorher, ob es für ihr ausgewähltes Motiv Insiderwissen gibt, was zu Missverständnissen führen könnte.

5) Wohin?

Für den ersten Eindruck brauchen wir nur Sekunden, um unser Gegenüber einzuschätzen. Das läuft blitzschnell und meist unbewusst ab. Dieser Energiesparmodus unseres Gehirns gleicht in Windeseile unsere Erfahrungen und unser Wissen mit dem Gesehenen ab und beurteilt: Freund oder Feind? Vertrauensvoll oder nicht? Dazu werden Aussehen, Kleidung, Körpersprache und eben auch Tattoos beurteilt. Daher kann es sein, dass Sie mit Ihrem Tattoo aus Versehen sofort in eine Schublade einsortiert werden, in die sie eigentlich nicht wollen.

6) Wirkung?

In beruflichem Zusammenhang rate ich gerne von sichtbaren Tattoos ab. Von Mitarbeitern in Unternehmen wird eine Außenwirkung passend zur Unternehmensphilosophie erwartet, die nicht mit jedem Tattoo übereinstimmt. Ob es schon zu Kündigungen in dem Zusammenhang gekommen ist oder ob das rechtens ist, weiß ich nicht, aber es hat schon oft zu Nichteinstellungen nach Bewerbungen geführt. Am Wochenende sprach ich mit einer jungen Frau, die gerne ein Piercing oder Tattoo im Gesicht tragen wollte, wo aber der Arbeitgeber ihr nahegelegt hatte, dies zu überdenken, weil sie am Empfang einer Firma arbeitete.

7) Wesentlich

Fragen Sie sich doch einfach, wohin Sie die Blicke lenken möchten und wo die wesentlichen Ausstrahlungsmomente Ihrer Persönlichkeit liegen. Und dann entscheiden Sie, ob ein Tattoo zu dieser Strategie passt. Wenn Sie alles diese Fragen mitbedacht haben, wünsche ich Ihnen von Herzen viel Freude mit Ihrer klugen Entscheidung für oder gegen ein Tattoo.


Marion Ising

Marion Ising ist seit 2005 Personality Stylistin und zertifizierte Kniggetrainerin.
Sie berät mit viel Herzblut Menschen, die ihren privaten und Business-Auftritt optimieren und ihr volles Potential entfalten möchten.
„Entdecken Sie mit mir die Geheimnisse von Color und Style.“

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1 Kommentar

  1. Danke, liebe Marion, für deine klugen Gedankenanstöße. Ich persönlich mag an anderen durchaus gerne stilvolle Tattoos sehen, die zur Persönlichkeit passen. Für mich selbst habe ich noch kein Motiv gefunden, dass ich ein Leben lang hätte tragen wollen.