Binnen Sekunden können Sie die digitalen Spuren Ihres Nachbarn, Ihres Vorgesetzen abrufen: Ob Google, Facebook oder Pinterest – sehr schnell zeigt sich, wofür der jeweilige Name steht. Doch stimmen die Information wirklich mit der Identität, der Persönlichkeit dieses Menschen überein? Oder führt der „digitale Schatten“, den viele Menschen heute hinterlassen, auf eine falsche Spur?
Wer bin ich, wenn ich online bin?
Durch die sozialen Netzwerke ist dieser Teil der Hinterbühne unseres Lebens nun 24 Stunden täglich sichtbar. Alles, was dort „gepostet“ oder „getaggt“ wird, hinterlässt digitale Spuren, die mit wenig Mühe ein sehr gutes Bild unserer Online-Identität vermitteln. Forscher der Universität Oxford haben bereits ein Tool entwickelt, mit dem innerhalb von wenigen Klicks Rückschlüsse auf die politische Meinung, die sexuelle Identität und weitere Persönlichkeitsmerkmale geschlossen werden können. Ich habe es selbst ausprobiert und war überrascht, welche Aussagekraft jeder Klick – „Das gefällt mir“ – in Summe haben kann. Ein harmloses Beispiel: Sie mögen die Musik von Udo Jürgens und Andrea Berg? Wenn ja, sind Sie vermutlich traditionsbewusst und heimatverbunden.
Welche Informationen geben Sie von sich preis?
Wie Die Welt kürzlich berichtete, „trauen sich Forscher in Amerika mittlerweile zu, allein aus der Analyse von Facebook-Daten Prognosen über die Haltbarkeit von Beziehungen abzugeben.“ Die Studie ergab folgendes Ergebnis: „Befreundet sich der neue Partner nicht mit den Facebook-Freunden des anderen, übersteht die Beziehung die ersten 60 Tage nicht.“ Zugegen, das klingt auf den ersten Blick wie Kaffeesatz-Leserei. Doch ich bin überzeugt, dass meine Online-Eintragungen – ganz gleich ob auf meinem Blog oder bei Facebook – bei genauer Analyse sehr viel mehr über mich und meine Person verraten, als selbst manchen Freunden von mir bewusst ist.
Meine Online-Reputation
Nach meiner persönlichen Einschätzung macht es wenig Sinn, aktiv gegen die große Datenwelle vorzugehen – wir werden die zunehmende Flut nicht aufhalten. Gleichzeitig ermutige ich in meinen Vorträgen und Seminare die Teilnehmer, selbst die besten Online-Spuren zu legen, die zur eigenen Persönlichkeit passen. Oder wie es ein Redaktionsleiter der Wirtschaftswoche einmal pointiert ausdrückte: „So viele digitale Einträge und Profile anlegen, dass die ersten beiden Ergebnis-Seiten bei der Google-Suche ein stimmiges Ergebnis liefern!“ Was auf den Folgeseiten – auch an schlechten Einträgen – sichtbar wird, ist meist nicht mehr relevant.
Den ausführlichen Beitrag mit konkreten Empfehlungen finden Sie in der neuen Frühlings-Ausgabe von „Authentisch leben„, die Sie kostenlos downloaden können.
0 Kommentare