Kennen Sie schon den Wohntrend Japandi?

von | 07.06.2021 | Allgemein

Seit einem Jahr leben wir nicht nur mit Corona, nein, wir wohnen auch damit. Unser Zuhause ist Büro, Schule, Restaurant, Kino und Erholungsort in einem. Dabei gibt es mit Japandi einen neuen Trend, der mich zutiefst angesprochen hat, weil er so sehr unseren Zeitgeist trifft und in die Situation unserer Welt passt.

Japandi
Japandi: Foto shutterstock

Japandi: Wenn Japan auf Skandinavien triff

Der Begriff Japandi setzt sich aus Japan und Scandi zusammen. Das mag auf dem ersten Blick durchaus skurril klingen, passt aber besser als gedacht. Die reduzierte Ästhetik Japans trifft hier auf die gradlinige Gemütlichkeit Skandinaviens.

Aber was bedeutet das genau? Was hat Japandi mit der aktuellen Situation zu tun und wo trifft es unseren Zeitgeist?

Wir werden minimalistischer.

Japandi zeichnet sich in erster Linie durch seine Aufgeräumtheit aus. Gerade Linien zeichnen es aus; viel Platz findet sich zwischen den Möbeln, welche eher schlicht gehalten sind. Dabei wird auf gute Qualität und Funktionalität geachtet. Deko Elemente werden stark reduziert eingesetzt, dafür sind sie allerdings sehr hochwertig.

In Zeiten von Corona haben wir erkannt was wirklich wichtig ist, wir haben ausgemistet, reduziert und uns auf das wesentliche konzentriert. Dabei haben wir erkannt, dass wir gar nicht soviel brauchen und weniger doch irgendwie mehr ist. Eine für mich persönlich sehr befreiende Erkenntnis.

Wir suchen die Nähe zur Natur

Vor allem die japanische Kultur ist von einem großen Respekt gegenüber der Natur geprägt. Dementsprechend ist es „typisch Japandi“ rustikales Holz mit edlem glatten Holz zu kombinieren. Die Verwendung von natürlichen Materialien wird hier groß geschrieben.

Der Einsatz von großen, ausladenden Zimmerpflanzen oder bei weniger Platz ein kleiner Bonsai zeigen die Verbindung von Mensch und Umwelt in der eigenen Wohnung. Auch hier findet sich ein zentrales Thema der vergangen Monate wieder. Wir wertschätzen die Natur viel stärker als noch vor Corona, wir verbringen Zeit im Wald oder im Garten. In der Natur finden wir die Ruhe in dieser turbulenten Zeit.

Wir werden achtsamer und denken nachhaltiger

Handwerkliche Arbeiten, hochwertige Möbel und wertgeschätzte Erbstücke komplettieren Japandi. Ruhige Beige, Grau, Blau oder Grüntöne stehen für Beständigkeit und lassen uns entspannen. Corona hat uns achtsamer gemacht, wir betrachten unsere Umwelt und unsere Mitmenschen mit anderen Augen. Wir finden andere Wege in der Kommunikation und versuchen nachhaltiger zu leben. Wir haben gelernt, wie wertvoll und wichtig unser schützendes Zuhause ist.

Das richtige Raumgefühl – Luftig und dennoch gemütlich

Bei Japandi geht es um das richtige Raumgefühl. Möbel, Farben, Pflanzen und Dekoration werden ausgewogen angeordnet. So entsteht ein Zuhause, das sowohl für seine Bewohner als auch für Besucher beruhigend und anregend zugleich ist. Reduzierte Ästhetik Japans trifft auf den Wohlfühlfaktor (Hygge) Skandinaviens.

Meine Mission als Wohnberaterin ist es, ein ebensolches Raumgefühl zusammen mit meinen Kunden zu erschaffen. Ich bin dankbar, dass ich das auch in Corona Zeiten weiterhin darf. Übrigens ist es in beiden Ländern Tradition Tee in Ruhe zu genießen.

Vielleicht machen Sie sich beim lesen einen Tee, betrachten ihr Zuhause und überlegen, wo Sie Japandi umsetzen können. Vielleicht interessiert Sie aber auch, welche Wohnstile sich hinter Japandi verbergen. Das ist Teil der Wohnberater Ausbildung und ich würde mich sehr freuen, Sie dort im September begrüßen zu dürfen.

Ihre
Katharina Althaus


Katharina Althaus

Katharina Althaus arbeitet als Fachfrau für Innenarchitektur und Raumgestaltung in einem alteingesessenen Malerbetrieb. Nach ihrem Motto „Authentisches Wohnen ist wertvoller als die Jagd nach Trends“ betreut sie als selbstständige Wohn- und Einrichtungsberaterin private wie auch gewerbliche Kunden. Sie ist Ausbilderin für Wohn- und Einrichtungsberatung an der Gutshof Akademie.

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