Ulrike Kühnel

Publizistikstudium mit Schwerpunkt Medienwirkungsforschung und Öffentliche Meinung. Hat früh ihre Begeisterung für Medien entdeckt. Nach Hospitanz beim ZDF/3SAT freie Mitarbeiterin bei einer Film- und Fernsehproduktionsfirma sowie verschiedener Redaktionen bei ZDF, SWR und RTL.

Während dieser Zeit erkannte sie ihre Leidenschaft fürs Drehbuchschreiben, das sie inzwischen zu ihrem Beruf gemacht hat.

Fragen zur Selbstvorstellung

Wenn du einen Feenstab hättest: Was würdest du in der deutschen, bzw. internationalen Medienlandschaft verändern?

Ich würde mir eine größere Diversität an verschiedenen Meinungen besonders in den Leitmedien wünschen.

Warum ist die Zeit reif für eine Werte-Revolution in den Medien?

Seit 30 Jahren schon beobachte ich wachsam und etwas besorgt, wie sehr die Massenmedien die öffentliche Meinung und unser Miteinander verändern. Ich meine, die Zeit ist überreif, kreativ und konstruktiv eine Gegenbewegung zu starten, die Zuschauern etwas Wertvolles gibt, das sie auf ihr Leben übertragen können.

Warum ist es dir wichtig, junge Filmemacher auszubilden, um werteorientierte Drehbücher zu schreiben?

Junge Filmemacher haben ihren ganz eigenen Zugang zu ihrer Generation und deren Themen. Ich möchte ihnen helfen, eine „Wert volle“ Stimme in dieser Welt zu sein. Außerdem mag ich einfach junge Leute!

Wie kann man das Potential der Digital Natives am besten förderm?

Bei meinen eigenen Töchtern und deren Umfeld erlebe ich, wie selbstverständlich sie Medien nutzen. Sie kennen sich meist bestens aus in den Film- und Serien-Welten und haben sozusagen einen dramaturgischen „Passiv-Wortschatz“, was das Drehbuchschreiben/Filmemachen angeht. Diesen zu aktivieren, finde ich einen sehr spannenden Prozess.

Welche inhaltlichen Schwerpunkte möchtest du in der Drehbuch Akademie setzen?

Binge Watching. Denn ich bin immer wieder davon fasziniert, wie Serien es seit dem Aufkommen der Streamingplattformen schaffen, ihren Zuschauern den Schlaf zu rauben. Damit sich die kurzen Nächte wenigstens lohnen, wünsche ich mir mehr Serien, die ihre Fans in einen süßen Schlaf entlassen.

Stell dir vor, du hättest alle Ressourcen der Welt – Was wäre dein Lieblingsprojekt und wie würdest du es umsetzen?

An meinem Lieblingsprojekt arbeite ich schon. Dafür würde ich gerne die international kreativsten und innovativsten Köpfe – Drehbuchautoren, Dramaturgen und Comedians – in meinem Writers’ Room künstlerische Karpfen kotzen lassen (Jesus hat ja auch Fische vermehrt!), mit dem Ziel, die Liebe Gottes in neuer Klarheit, Frische und Freude zum Publikum zu bringen.

Wenn du an die nachfolgenden Generationen denkst: Was möchtest du ihnen in Bezug auf die Medien mit auf den Weg geben?

Glaubt nicht alles, was ihr seht. Glaubt nicht alles, was ihr denkt. Denkt nicht alles, was man euch sagt. Beschäftigt euch mit der „sozialpsychologischen Theorie der Schweigespirale“, damit ihr kritische und aktive Mediennutzer werdet und keine gutgläubigen und passiven Konsumenten. Schützt euer Herz vor destruktiven Medienbotschaften. Und, wenn es euer Weg ist, werdet selbst zu Medien-Machern und macht die Welt damit ein Stückchen besser.