Seit Jahren engagiert sich Ilona im Stiftungsrat von „Opportunity International“ und war bereits zweifach in Ghana, um dort die Hilfsprojekte zu besuchen. In diesem Jahr unterstützen wir als TYP Akademie die Initiative, neue Handwerksunternehmen zu gründen. Anstelle von Weihnachtspräsenten senden wir eine Gründungsspende an OID. Damit erhalten 10 benachteiligte Familien einen Mikrokredit, um sich 2015 als Handwerker selbständig zu machen.
Eine neue Lebensperspektive
So wie Grace (Foto), die wir in einem Armutsviertel in der Hauptstadt Accra kennengelernt haben: Als alleinerziehende Mutter muss sie mit ihrem Einkommen drei Kinder ernähren. Vor vier Jahren hat sie mit einem kleinen Kolonialwarenladen angefangen.
Von Opportunity International hat sie einen Kleinkredit erhalten. Damit konnte sie ein Grundsortiment an Waren einkaufen und ihr Geschäft starten. Alle zwei Wochen trifft sie sich mit anderen Kreditnehmern in einer Kleingruppe. Sechs Frauen und zwei Männer sprechen über ihren Geschäftsplan, diskutierten über Engpässe und wie sie diese lösen können. Diese Solidarität und der Austausch mit den anderen Selbständigen ist für Grace eine wichtige Grundlage, um auch auf Durststrecken durchzuhalten.
Umwandlung einer Armutsregion
Wir treffen auch Josef (Foto), er ist 28 Jahre alt und lebt mit seiner Familie in Korlégomo, einem der Armutsviertel von Accra. Direkt nach seiner Ausbildung zum Schuster hat er sich vor zwei Jahren selbständig gemacht. Mit einem ersten Kredit konnte er sich das Material kaufen, um überhaupt starten zu können.
Leder, Gummisohlen, etwas Kleber – damit war seine Selbständigkeit besiegelt. Das Geld hat er von Spendern aus Deutschland erhalten.
Kunden gibt es in seinem Viertel genug. 10 Paar Sandalen fertigt Josef am Tag, alles direkt auf Bestellung, die er für 7 Euro verkauft. Er macht auch handgenähte Maßschuhe für besondere Anlässe aus buntem Leder – dafür zahlen die Kunden 22 Euro.
Josef kann damit seine vierköpfige Familie ernähren. Nachdem er den ersten Kleinkredit und auch die Zinsen pünktlich bezahlt hat, erhielt er für seine Werkstatt einen zweiten – dieses Mal je zur Hälfte aus deutschen Spendengeldern und Zuschüssen der Europäischen Commission. Jetzt hat seine Werkstatt ein Dach und eine kleine Vitrine. Und Josef hat einen Lehrling eingestellt: Den 15jährigen Jonathan, der ebenfalls als Schuhmacher eine Zukunftsperspektive gewinnt.
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