Welche Brille steht mir?

von | 10.10.2022 | Personality Stylist

Brillen sind schon längst nicht mehr nur Lesehilfe, sondern trotz der Möglichkeit von Kontaktlinsen zu einem echten Accessoire aufgestiegen, mit dem man seine Persönlichkeit wirkungsvoll unterstreichen und wahre Statements setzen kann. Wenn man sich erst einmal an den Gedanken gewöhnt hat, zu den Brillenträgern zu gehören, macht es richtig Spaß, das perfekte Exemplar für sich zu entdecken. Aber auf was kommt es an? Was muss ich beachten, um die passende Brille zu finden, mit der ich mich rundum wohl und richtig „angezogen“ fühle?

Foto: shutterstock

Der richtige Effekt

Zugegeben, ich habe mich in meiner langen Laufbahn als Brillenträgerin schon das ein oder andere Mal geärgert, wenn meine neue, richtig schicke, mit viel Mühe und Zeit ausgesuchte Brille zunächst nicht wahrgenommen wurde. Oder es wurde erst Wochen später festgestellt, dass ich mir wohl gerade eben eine neue Brille zugelegt habe.

Auch wenn ich mir nach meinem erfolgreichen Erwerb eher begeisterte Reaktionen erhoffe, ich gelobt und bewundert werden möchte für diese neue, modische, zudem typgerechte neue Errungenschaft, ist es doch der beste Beweis dafür, dass es die richtige Wahl war. Denn nichts kann doch perfekter sein, als ein Accessoire, das so stimmig zur eigenen Person passt, dass es im ersten Moment überhaupt nicht auffällt, sondern im Idealfall seine Trägerin nur optimal in Szene setzt.

Wie aber kann genau das erreicht werden? Geht es hier nicht einfach um Auswahl nach Geschmack und anderen bevorzugten Kriterien, um Ausprobieren und nochmal Ausprobieren, bis hoffentlich endlich das richtige Modell auf der Nase sitzt?

Mit der richtigen Orientierung Ausschau halten

So orientierungslos müssen Sie tatsächlich nicht beim Optiker suchen. Auch wenn Sie gut beraten werden, ist es doch wertvoll, wenn Sie selbst wissen, nach was Sie konkret Ausschau halten sollten. Vielleicht erfahren Sie heute sogar den ein oder anderen Hinweis, der Sie noch treffsicherer Ihre nächste Brille finden lässt, an der Sie lange ihre Freude haben werden.

Sie können bei Ihrer Suche die Brille in mehrere Elemente unterteilen und so schneller die potentiellen Kandidatinnen ausfindig machen. Abhängig sind sie zum einen natürlich von Ihrer persönlichen Vorliebe, zum anderen sind es aber auch das perfekt auf Sie abgestimmte Material und die Farbe der Brillenfassung. Doch auch die Form der Gläser und selbst ein richtig gewählter Steg trägt zur optimalen Wirkung bei. Wichtig neben Ihrem persönlichen Geschmack ist also bei allem auch die Stimmigkeit der Brille zu Ihrer Gesichtsform, den Augen, Augenbrauen und Ihrer Nase.

Keine Brillenauswahl ohne Gesichtsanalyse

Schauen Sie sich zunächst im Spiegel an. Welche Form hat Ihr Gesicht? Ist es eher rundlich, oval, rechteckig? Hat es vielleicht eine Herzform, mit ausgeprägte Wangenknochen und einem schmal zulaufendem Kinn oder ist Ihre Kinnpartie sogar stärker ausgeprägt, sodass eher eine umgekehrte Dreiecksform des Gesichts besteht? Nehmen Sie die Besonderheiten Ihres Gesichts bewusst wahr, denn genau diese können Ihnen bei der Auswahl Ihrer perfekten Brille einige wichtige Hinweise liefern.

Als nächstes betrachten Sie Ihre Augen. Stehen Sie eher weiter oder enger zueinander? Wieviel Abstand ist zwischen Ihren Augen und den Augenbrauen vorhanden? Wie ist die Form und Größe Ihrer Nase?

Finden Sie Ihre perfekte Brillenform

Nun geht es an die detaillierte Auswahl Ihrer Brillenfassung. Dafür ist besonders Ihre Gesichtsform gefragt. Die einfache Formel lautet: mit der Form Ihrer Brille können Sie gut einen Ausgleich schaffen. Wählen Sie also eine kantigere Form bei einem runderen Gesicht, um es etwas markanter wirken zu lassen. Eine ovale, geschwungene oder rundere Form lässt ein rechteckiges Gesicht etwas weicher erscheinen.
Ist Ihre Kieferpartie ausgeprägter, betonen Sie eher den oberen, äußeren Brillenrand oder lassen ihn mehr nach außen führen. Eine dreieckige Gesichtsform, bei der die Stirn breiter und

das Kinn schmaler ist, sollte keine Brille mit zu starker waagerechter Betonung erhalten und eher zurückhaltend und geschwungener gestaltet sein, um der breiteren Partie in diesem Bereich Ausgleich zu verschaffen.

Gönnen Sie sich einen Hingucker

Wenn Ihr Gesicht eine ovale Form besitzt, brauchen Sie bei diesem Punkt wenig zu beachten. Vielleicht möchten Sie sich gerade deshalb einen besonderen Hingucker gönnen und sich für eine ausgefallene Brillenform entscheiden?
Haben Sie ein schmales Gesicht? Dann können Sie durch die Betonung der waagerechten Linienführung eine optische Verbreiterung Ihres Gesichts erzielen.

In jedem Fall sollten Sie die Größe der Fassung und Brillengläser Ihrer Gesichtsgröße anpassen und die obere Rahmenführung auf Höhe Ihrer Augenbrauen halten, ohne sie zu bedecken, denn diese sollten immer den natürlichen Rahmen Ihres Gesichts bilden. Im Idealfall spiegelt die Form der Fassung die Linienführung Ihrer Augenbrauen wider.

Das Spiel mit den Farben

Spielt bei Ihrer Wahl die Farbe des Gestells die wichtigste Rolle? Sie tun gut daran, denn es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Farbe Ihrer Brille harmonisch zu Ihrem Hautton passt. Ist dieser warm- oder doch eher kalttonig? Wenn Sie bereits in den Genuss einer Typberatung kamen, dann wissen Sie bereits genau, welcher Farbtyp Sie sind und welche Farben Ihnen auch bei Ihrer Brille besonders gut stehen.

Wählen Sie also entsprechend Ihres Hauttons eine Farbe aus dem gleichen Farbspektrum – mit mehr gelblichen oder mehr bläulichen Anteilen im Farbton. So verhält es sich übrigens auch mit Gold (warmtonig) und Silber (kalttonig). Damit erzielen Sie eine optische Stimmigkeit und Ihre neue Brille fügt sich so harmonisch ins Gesamtbild ein.

Einfarbig oder gemustert?

Leider zu wenig beachtet wird oft die Wirkung von Mustern. Je nachdem, wie strukturiert Ihr Gesicht bereits ist, sollten Sie bei der Entscheidung für einen gemusterten Rahmen eher zurückhaltend sein. Dahingegen freuen sich konturenarme, blassere Gesichter über mehr

Lebendigkeit. Achten Sie aber wiederum darauf, dass Sie das richtige Maß behalten. Hier kann weniger mehr sein.
Übrigens sollten alle Farben des Musters Ihrem Farbtyp entsprechen.

Bedenken Sie auch, je größer die Fassung, desto wahrnehmbarer ist die Musterung und kann dann schnell unruhig, statt nur lebendig wirken.
Eine einfarbige Fassung lässt Sie im Gegensatz dazu seriöser, kompetenter wirken und ist gerade in vielen beruflichen Kontexten deshalb die bessere Wahl.

Die richtige Wirkung erzielen

Neben der Farbe erhält die Wahl des Materials in der Regel die meiste Aufmerksamkeit. Zu Recht, denn damit kann viel Wirkung transportiert werden. Metall wirkt eher kühl, wohingegen Kunststoff in der Regel durch seinen breiteren Rahmen eine stärkere Betonung erzielt und optisch mehr Raum einnehmen kann, gerade auch bei einer stärkeren Farbe.

Wählen Sie also nicht vorschnell nur nach Ihrer persönlichen Vorliebe, sondern überlegen Sie sich auch, welche Umrahmung Ihnen besonders gut zu Gesicht steht.

Zu feinen, zarten Gesichtszügen oder einem kleineren Gesicht passt ein leichtes, filigraneres Metallgestell sehr gut. Aber auch eine hellere oder transparente Brillenfassung ist möglich. Ist Ihr Gesicht größer und sind Ihre Augen und Augenbrauen dunkler, bilden also optische Kontraste, dann greifen Sie eher zu einer Kunststofffassung, gerne mit einer dunkleren oder kräftigeren Farbe.

Vielleicht ist Ihr Gesicht auch schon markant genug und es benötigt keine weitere Betonung? Dann könnte die rahmenlose Variante eine interessante Variante sein.

Optische Korrekturhilfe – der Steg

Wie verhält es sich mit dem Augenabstand bei Ihnen? Stehen Ihre Augen weiter auseinander? Dann passen Ihnen besonders gut Brillen, bei denen der Steg stärker betont ist. Damit setzen Sie wieder etwas mehr Fokus auf Ihre Gesichtsmitte. Für enger zusammenstehende Augen können Sie genau hier mit einem bewusst unauffälligen oder auch helleren Steg dagegenwirken. Achten Sie in beiden Fällen darauf, dass die Stegbreite dem Augenabstand angepasst ist, sodass Ihre Pupillen sich beim Geradeausschauen jeweils mittig zu den Brillengläsern befinden.

Der Steg kann noch an anderer Stelle eine geschickte optische Korrektur vornehmen: bei Ihrer Nase. Hier ist die Umsetzung recht einfach: Je nachdem, wie wo der Steg sitz, wird Ihre Nase optisch verlängert, wenn weiter oben angesetzt ist oder verkürzt, dann sollte er niedriger sitzen. Auch die Linienführung der Brillenfassung im Mittelbereich kann die Nasenform zusätzlich aufnehmen und damit betonen oder durch die richtige Führung einen Ausgleich schaffen.

Die Brille mit dem Kick

Sie wollen nicht Harmonie, sondern einen richtigen Hingucker? Vielleicht eine besonders ausdrucksstarkes Modell aus einem ausgefallenes Material wie Holz, einer extravaganten Form oder einem schillernden Farbdesign? Gratulation zu Ihrem Mut!
Doch Sie können nicht nur auf Aufmerksamkeit setzen, sondern eine noch bessere Wirkung erzielen, wenn Sie auch hier die oben beschriebenen Grundsätze mit einfließen lassen.

Achten Sie immer darauf, dass Sie hinter Ihrer Brille nicht zu verschwinden drohen und Ihre Nase nicht nur die Trägerin eines Kunstobjekts wird, sondern geben Sie sich diesen Kick mit den richtigen Nuancen, um Ihrer besonderen Persönlichkeit noch gekonnter Ausdruck zu verleihen.
Sollten Sie jetzt noch unsicher sein, was Farbe oder den Stil Ihrer Brille betrifft, wie Sie ein Modell finden, das perfekt zu Ihrem Typ passt und Ihre Persönlichkeit unterstützt, dann fragen Sie doch eine unserer Expertinnen vor Ort, die Ihnen gerne mit Rat und Tat zu Seite stehen wird.


Bettina Hertzler

Bettina Hertzler ist Absolventin der Gutshof Akademie.
Sie ist Personal-Image-Coach und systemisch-lösungsorientierte Beraterin.
Privatpersonen, Angestellte und Selbständige berät sie in Stilfragen und Persönlichkeitsentwicklung.

Ihr Motto: Entdecke und zeige, was in Dir steckt!

http://www.bettina-hertzler.de/

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