Es ist so weit: Vier Freunde stechen in See. Bei 30 Grad und stahlblauem Himmel ist der Steg glühend heiß, so dass die nackten Füße fast verbrennen. Also jetzt schnell! Da bleibt keine Zeit mehr, sich aufzuregen. Ich will meinen Traum leben und klettere kniend vom Steg auf mein Stand-Up-Paddelboard. Das ist aber wackelig.

Wenn die Aufregung steigt

Kaum zu glauben: Schon seit einem guten Jahr möchte ich so gerne mal mit einem Paddel Board fahren, aber nie fand sich eine Gelegenheit. Aber jetzt ist es so weit! In der Theorie bin ich ja sehr sportlich und weiß auch genau, wie ich es machen sollte, aber in der Praxis sieht das ganz anders aus.

Gemeinsam paddeln wir unsicher auf unseren blau-weißen Boards vom Steg weg und befestigen noch schnell die Liesh am Fußgelenk, damit das Board nicht weg driftet, falls man doch mal ins Wasser fällt. Die Stimmung ist super und die Aufregung steigt, weil jetzt der Moment kommt, auf dem Brett aufzustehen. Irgendwie bin ich doch älter als gedacht, aber es klappt super und ich stehe! Was für ein Gefühl! Zunehmend werde ich sicherer und kraftvoller beim Paddeln.

Vergessen, was vorher noch so wichtig erschien

Ich kann mich gar nicht satt sehen am blauen glitzernden Seewasser! Der warme Wind streift über die Haut, und vor lauter Glück, weil das paddeln so einen Spaß macht, vergesse ich für Stunden, was vorher noch so wichtig erschien. Der Kopf ist leer und das Herz ganz voll. Ins Wasser bin ich übrigens nicht gefallen.
Unbefangen oder kopflastig?

Kennen Sie das auch, dass Sie Entscheidungen gut abwägen? Oder sind sie eher der Typ, der spontan die Chance ergreift und dann erst überlegt? Ich habe festgestellt, dass sich das im Laufe des Lebens wandeln kann. Wo ich früher unbeschwerter ins Leben aufgebrochen bin, bin ich mit zunehmenden Jahren doch kopflastiger geworden.

Früher als Kind sprang ich in den Pool, wenn mein Vater rief, auch ohne Schwimmen zu können. Als Erwachsene weiß ich aus Erfahrung, was alles passieren kann und bin lange nicht mehr so spontan und unbefangen.

Beim Traum auch Mut und Angst abwägen

Welchen Traum haben Sie noch offen? Mit zunehmenden Jahren kann der Mut, Neues zu wagen, kleiner werden, dafür die Angst zu scheitern oder es nicht zu schaffen schleichend wachsen. Aber zu welchem Preis? Wenn ich mir vorstelle, ich hätte es nicht gewagt, dann hätte ich dieses wunderbare Gefühl von Freiheit und Leben nicht erlebt! Stattdessen stünde ich immer noch am Rand und würde mit Wehmut die Paddler beobachten, wie sie ihre Bahnen ziehen. Dinge in Angriff zu nehmen, kostet einen Preis, aber sie zu lassen kostet auch!

Welcher Traum steht bei Ihnen noch offen?

Was wünschen Sie sich tief innen so sehr? Gibt es da noch etwas, was Sie schon lange vor sich herschieben? „Was werden denn die Leute sagen?“ oder „Was, wenn ich scheitere?“ Diese Fragen haben Sie bisher abgehalten. Was wäre aber, wenn es toll wird und sich dadurch viele weitere Möglichkeiten eröffnen? Vielleicht möchten Sie schon lange die Situation mit einem Menschen klären? Wenn nicht jetzt, wann dann?

Wagen Sie einen Schritt!

Ich habe mir vorgenommen, Neues zu wagen im Leben. Das Alte kenne ich schon.
Ich habe mir vorgenommen, aufzuräumen, im Haus und im Leben, damit Platz für Neues, Leichtes entsteht.
Und ich habe mir vorgenommen loszulassen, damit die Hände frei werden, um Neues anzufassen.
Machen Sie mit?