Wir sehnen sie herbei, die heißen Sommertage. Wenn sie dann da sind, stellen sie uns allerdings oftmals vor eine nicht ganz leichte Entscheidung: Erliegen wir der Verlockung des leichten, sommerlich-luftigen Outfits oder gehen wir den formal-korrekten Weg, der uns Schweiß in Strömen beschert?
Auch im Sommer gilt, weniger ist mehr
Sicherlich haben Sie auch in den letzten Tagen draußen gesessen und bei Eis oder Kaffee die vorübergehenden Leute betrachtet. Manchmal sieht man Dinge, die man eigentlich nicht sehen möchte. Das passiert vor allem dann, wenn die Stoffdichte und Stoffmenge nicht in Relation zu dem zu bekleidenden Körper steht – kurz gesagt, wenn zu viel Haut gewollt oder ungewollt zu sehen ist. Privat mag es ungeschickt sein, im Business hat ein Zuviel an nackter Haut jedoch nichts zu suchen, denn sie ist immer ein sexueller Anreiz und lenkt dementsprechend von Ihrer Kompetenz ab. Diese Regel gilt im Übrigen nicht nur für die Damen.
Nicht ob, sondern wie
Wie kann man also bei 35 Grad im Business kompetent wirken ohne einen Hitzschlag zu bekommen? Hier finden Sie ein paar Hilfestellungen für den schmalen Grat der eleganten Sommerfrische – von der Sohle bis zum Scheitel:
Schuhe – Standpunkt, gerade wenn es heiß wird
Im Business sollten Ihre Schuhe geschlossen sein. Sandalen, FlipFlop, Zehentrenner, Birkenstock sind dem privaten Bereich vorbehalten. Je formaler Sie unterwegs sind oder sein müssen, desto eleganter sollte Ihr Schuhwerk sein. Helfen Sie Ihren Schuhen nach einem stressigen Tag mit Schuhspannern, ihre Form zu wahren und zu lüften. Geringere Absatzhöhe und etwas mehr Absatzbreite machen den Tag für Damenfüße leichter. Wenn nach dem Nachhausekommen keine Dusche möglich ist, wirkt ein kurzes, kühles Füße-Abduschen wahre Wunder.
Strümpfe und Bein – Balance zwischen Sommer und Strand
Ein bestrumpftes Bein unter dem Kleid ist meines Erachtens das entscheidende Kriterium für die Könnerin: dünn, leicht, halterlos, aber vorhanden. Auch bei den Herren sollte beim Sitzen keine Haut zwischen Hosenbein und Strumpf sichtbar sein. Die aktuelle Mode, dass Herren barfuß oder mit Füßlingen in die Schuhe schlüpfen, hängt direkt mit der Wirkung zusammen, die Sie erzielen wollen. Wenn Sie kein 30-jähriges Male-Model sind, dass für italienische Mode fotografiert oder in Sachen Design unterwegs ist, sollten Sie für Ihre Kompetenz lieber leichte Herrenkniestrümpfe tragen. Ähnliches gilt für die Bermuda-Shorts, die aktuell als Alternative zur langen Stoffhose gehandelt wird. Die richtige Rocklänge für die Damen tragen Sie, wenn der Rock so lang ist, dass Sie beim Sitzen bis zur Kniekehle auf dem Rock sitzen und nicht auf dem Stuhl.
Sakko – Ja oder Nein?
Grundsätzlich sind viele Räume zwischenzeitlich klimatisiert. In der Frage, ob ein Sakko an- oder ausgezogen wird, gibt es irgendwann den Point of No-Return, wenn die Ärmel so angeschwitzt sind, dass ein Ausziehen nicht mehr gesichtswahrend möglich ist. Ob Sie als Herr ein Sakko tragen, bestimmt Ihr Dresscode im Job und im Zweifel Ihr Chef, der den Standard für seine Abteilung festlegt, auch wenn er sich oftmals darüber gar nicht so im Klaren ist. Wenn Sie also Chef sind, bestimmen Sie über die „Marscherleichterung“, ob es ohne Sakko und ohne Krawatte geht. Wichtig ist nur, dass Sie, wenn Sie Marscherleichterung ausrufen, selbst auch mit gutem Beispiel vorangehen. Bitte kommunizieren Sie früh am Tag und klar, damit die Herren Ihnen auch unverschwitzt folgen können. Wenn Sie als Herr nun aber auch an heißen Tagen Sakko tragen müssen, dann wählen Sie lieber weiße als farbige Hemden. Tragen Sie ein Unterhemd, das den Schweiß aufnimmt und Sie trocken hält und außerdem seitliche Einblicke auf Ihr Bärenfell verhindert – und wenn Sie in der Mittagspause draußen ohne eine geschäftliche Verpflichtung unterwegs sind, braucht auch das Sakko nicht mit.
Kurzarmhemden – nicht mal für Popeye
Lang- oder Kurzarmhemd bei 35 Grad: Das ist das Zünglein an der Waage für den Könner. Auch bei der Ärmellänge bedeutet mehr Stoff mehr Wirkung. Das heißt, dass Kurzarmhemden nicht mal für Popeye in Frage kommen. Wenn Ihr Business und der Dresscode es zulassen, liegt die Kunst einfach darin, ein Langarmhemd ein- bis maximal zwei Mal hochzukrempeln, denn das sieht wesentlich lässiger, eloquenter und stilvoller aus als das Kurzarmhemd, das immer einen unvollständigen, sehr pragmatischen und irgendwie kindlich-unfertigen Eindruck hinterlässt.
Clevere Ladies in Business tragen mindestens die Schultern bedeckt und erlauben auch im Dekolleté, Rücken und unter den Armen keine Einblicke, denn Spaghetti-Träger, sichtbare Wäsche, dünne und durchsichtige Stoffe zahlen nur aufs Weibchen-Konto und nicht auf die Kompetenz ein.
Außerdem die Tricks 17
Wählen Sie generell für Ihre Sommergarderobe eine leichtere Stoffqualität und wenn möglich hellere Farben. Nutzen Sie gute Unterwäsche, die sowohl in Sachen Sitz als auch Komfort unterstützt. Bauen Sie in Ihren Look Accessoires wie Hüte und Fächer ein. Helfen Sie Ihrem Wohlfühlfaktor tagsüber immer wieder durch gute Düfte oder Gesichtsspray auf die Beine. Auch Ernährung und Sport spielen wie immer eine große Rolle, wie gut es uns insgesamt geht.
Mit Grandezza und Souveränität durch den Sommer
Gerade wenn es heiß wird, ist ein kühler Kopf nicht zu unterschätzen. Ihre innere Haltung dazu entscheidet – denn Leichtigkeit entsteht im Kopf.
Ich wünsche Ihnen viele sommerlich-entspannte Tage, an denen Sie auch bei herausfordernden Temperaturen stilvoll in Topform bleiben und locker und genüsslich Ihr Eis, oder was auch immer Sie gerne mögen, genießen.
Mit Sonne für Sie im Herzen
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