Hut ab für den Mann mit Hut

von | 24.07.2023 | Personality Stylist

Ich habe drei Söhne. Mittlerweile sind sie in einem Alter, in dem Klamotten immer wichtiger werden. Nicht nur Klamotten – Aussehen und Auftreten generell. Mein Mann erinnert sie immer wieder mal daran, wie gut sie es doch haben mit einer Imageberaterin als Mama. Die drei Jungs schätzen es und kommen zu mir mit allen möglichen Fragen. Neulich ging es um das Thema Hut.

Glaudia Chestnut mit ihren Söhnen / Foto: Kehrt Chestnut

Mit Hut ein visuelles Statement setzen

Noah, unser zweiter Sohn hatte sich für einen lilafarbenen Anzug zur Firmung entschieden. Das allein fand ich schon sehr außergewöhnlich und mutig. Als er dann noch einen Hut ins Gespräch brachte, staunte ich nicht schlecht. Schnell fanden wir einen passenden Trilby in einem etwas helleren Lilaton.

Der Trilby ist ein sehr britischer und doch moderner Hut, hat eine hohe Krone mit Einbuchtung und Hutband, eine kurze Krempe, die vorne nach unten geknickt und hinten steil nach oben geschwungen ist. Damit schafft er den Spagat zwischen Verspieltheit und Eleganz, vermittelt ein Image in Richtung Gentlemen und Landleben, passt zu Anzug aber auch zu einem entspannten Outfit mit Jeans und Hemd oder Shirt. Perfekt also, für jede Generation.

Zentrale Frage, die sich jeder stellt, der mit dem Hut ein visuelles Statement setzen will: Welcher Hut steht mir? Hierfür gibt es eine grundsätzliche und ganz einfache Regel: Die Hutform sollte entgegengesetzt zur eigenen Gesichtsform gewählt werden. Wie das genau geht, verdeutlichen einige Beispiele:

Welcher Hut auf welchen Kopf?

Ist Ihr Gesicht oval, also länger als breit, mit rundem Kinn und ziemlich geraden Linien von der Schläfe zum Kiefer, versuchen Sie, Ihren Kopf nicht zu lang wirken zu lassen. Hier passen eher Hüte mit kleiner Krone und breiterer Krempe. Baskenmütze, Flatcap oder Hutklassiker, wie der Fedora sind perfekt.

Ein rundes Gesicht wirkt sehr symmetrisch, hat einen vollen Wangenbereich und ein rundes Kinn. Ziel ist es hier, das Gesicht optisch zu strecken. Eckige und kantige Hüte mit Einbuchtungen balancieren Ihre Gesichtsform aus, wie z. B. der Pork Pie, Bogarthut oder die Armycap. Auch asymmetrische Formen mit hoher Krone und abgeschrägter Krempe eignen sich hervorragend. Gerne können Sie den Hut auch schräg tragen.

Bei einem eckigen Gesicht mit markanten Zügen, breiter Stirn und ausgeprägter Kieferpartie und Wangenknochen empfehle ich weiche und schmeichelnde Hutformen. Asymmetrie kann hier die geraden Linien aufweichen. Verlängern Sie Ihre Geschichtsproportionen nicht durch hohe Kronen. Wählen Sie auch keine enganliegenden Modelle, da Ihre Stirn- und Wangenpartie sonst noch breiter wirken. Wie wäre es hier mit einem Cowboyhut, Traveller oder Trucker Cap?

Ein herzförmiges Gesicht fällt auf durch eine breite Stirn, ein spitzes Kinn und ausgeprägte Wangenknochen. Auch hier sollten weiche Hutformen mit kleiner Krempe getragen werden, um Stirn und Kinn nicht noch weiter hervorzuheben. Hüte mit hoher Krone strecken optisch den Kopf. Enge Modelle sind, wie beim eckigen Gesicht nicht zu empfehlen. Sehr gut passen Ballonmütze, Fischerhut und Trilby.

Der Hut – ein stilvolles Autogramm

Schon sind wir zurück beim Trilby: Mein Vater trägt fast täglich Hut: Im Winter einen Trilby aus Cord, damit der Kopf schön warm bleibt. Nur an ganz, ganz kalten Tagen, sehe ich meinen Vater mal mit Mütze. Im Sommer trägt er einen Fedora aus Stroh in lässiger Eleganz mit mittelbreiter Krempe zum Schutz vor der Sonne. Ich bin mit Hüten groß geworden. Vielleicht mag ich sie deshalb so gerne…

Auch ich trage Trilby. Mein Lieblingsstück in türkiser Farbe und mit Muschel- und Perlenknöpfen als Hutband habe ich vor Jahren in Bibione, Italien gefunden. Für mich ist jeder Hut ein stilvolles Autogramm, das die Persönlichkeit auf ganz besondere Weise unterstreicht.

Wenn Ihnen Ihre Outfits jemals ein bisschen zu langweilig erscheinen, probieren Sie doch einfach einen Hut als Accessoire. Sie werden staunen, was da mit Ihnen passiert! Ich wünsche Ihnen den Mut, als Mann mit Hut neue Akzente zu setzen.


Glaudia Chestnut

Glaudia Chestnut hat an der Gutshof Akademie die Ausbildung zum Personal Image Coach (IHK), zur zertifizierten Knigge-Trainerin sowie Wohnberaterin abgeschlossen. Gemeinsam mit ihrem Mann leitet sie das Hotel Inspiration im südostbayerischen Tittmoning. Nach ihrem Motto: manifest your best! unterstützt sie Menschen, sich professionell zu präsentieren.

www.glaudiachestnut.com

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