„So bin ich halt, da kann man nichts machen“. Mit diesen Worten begründen viele Menschen ihre Nichtbereitschaft zu Veränderungen. Sich in der Komfortzone zurücklehnen, ist bequem und schränkt doch gleichzeitig die Lebensqualität enorm ein. 

Farbberatung kontra Schwarz

Ein Paar mittleren Alters kommt in die Farbberatung. Sie haben einen Gutschein für eine Beratung zu ihrem Ehejubiläum geschenkt bekommen. Beide sind überwiegend schwarz angezogen und stellen auch gleich zu Beginn der Beratung klar, dass sie nicht vorhaben, dies zu ändern und ihre Komfortzone zu verlassen. Sie wollen diesen dunklen Farbton weiterhin bevorzugt tragen. Immerhin haben sie den Gutschein eingelöst und signalisieren somit eine gewisse Offenheit, sich zumindest informativ mit den Farben zu beschäftigen. Behutsam stimme ich sie auf die Welt der Farben ein, erkläre ihnen die zwei großen Farbfamilien `warm und kalt` und erläutere die Farbanalyse der 4 Jahreszeiten nach dem Kunstpädagogen Johannes Itten. Dieser gilt als Begründer der Farbtypenlehre.

Dann wird es spannend: Der praktische Teil der Beratung beginnt und ich bin sehr neugierig, ob und was die verschiedenen, farblich doch sehr intensiven, Analysetücher bei den beiden auslösen. Am Anfang überwiegt die Skepsis. Dies ist eindeutig auf den Gesichtern ablesbar, doch bereits nach wenigen Tüchern weicht die Zurückhaltung einer immer stärker werdenden Begeisterung. Aussagen wie: „Das ist ja eine tolle Farbe, ich wusste gar nicht, dass mir „Weinrot“ so gut steht, höre ich aus dem Mund der Kundin. Ihr Partner nickt zustimmend. 

Neue Farben – neues Glück?

Am Ende der Farbanalyse sind beide überrascht, welche Wirkung die verschiedenen Farbtücher auf ihr Gesicht zauberten und wie “schwarz“ das schwarze Tuch tatsächlich ist. Sie bekommen ihre Farbpässe, beide sind „kühle Typen“. Die Frau ist ein klassischer Sommer- und der Herr ein Wintertyp mit einer Sommertendenz und einem warmen Anteil. Dieser zeigt sich allerdings nur in einer rötlichen Bartfarbe. Ich mache den Kunden darauf aufmerksam, dass er sich bei einer kompletten Bartrasur den warmen Anteil nehmen würde. 

Die beiden verlassen mit `gemischten` Gefühlen die Farbberatung. Man darf gespannt sein, ob sie es schaffen, im Alltag ihre Komfortzone „Schwarze Kleidung“ zu verlassen. Werden sie sich an die neuen Farben herantrauen? Es kostet sicher Überwindung, nach jahrelangem „schwarzen Auftritt“ plötzlich Farbe in die persönliche Garderobe zu bringen. Ich bin mir sicher, spätestens nach den ersten positiven Rückmeldungen von Freunden oder Arbeitskollegen, werden sie mutiger ihre individuellen Farben ausprobieren und das stimmige Gefühl erleben, dass sie vorteilhaft gekleidet sind.

Komfortzone kontra Neuland

Warum verharren wir eigentlich so gern in unserer Komfortzone? 

Die Komfortzone ist der Bereich unseres Leben, in dem wir uns sicher fühlen. Das meiste läuft routinemäßig ab, es gibt keine Überraschungen und man ist sich sicher, dass man alle Aufgaben gut bewältigen kann. Allerdings ist dadurch Langeweile vorprogrammiert. Es findet keine Weiterentwicklung statt.

Da sieht es in der Lernzone schon anders aus. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass wir gezielt Neues lernen, uns etwas (zu)-trauen. Manchmal sind wir aufgeregt und ein wenig nervös, doch Schritt für Schritt erobern wir neue Gebiete. Die Grenze zwischen Komfort- und Lernzone verschiebt sich. Unsere Komfortzone wird ständig erweitert, wir werden mutiger und selbstsicherer und entdecken neue, schöne Seiten des Lebens.

Die Panikzone ist eine extreme Zone. In ihr herrscht Angst und Panik. Wir fühlen uns komplett überfordert und unsere Gedanken und Gefühle spielen verrückt. Wir begeben uns nicht freiwillig in diese Zone, aber das Leben zwingt sie uns manchmal auf.

Opfer der äußeren Umstände?

Sie sind kein Opfer der äußeren Umstände. Gestalten Sie Ihr Leben selbständig und aktiv!

Grenzverschiebung – eine lohnende Sache!

Verlassen Sie immer wieder ihre Komfortzone, denn sie ist zwar ein sicherer Ort, aber das wahre Leben spielt sich außerhalb ab. Wer die Komfortzone erweitert, verschiebt Grenzen. Und was gestern noch in der Panikzone war, kann morgen schon in der Lernzone sein.

Unternehmen Sie in den nächsten Tagen etwas, das Sie gezielt aus der Komfortzone heraustreten lässt.

Wagen Sie NEUES und entdecken Sie alte und neue Leidenschaften!

Gudrun Scherzinger
Personal Image Coach (IHK)