Der Ton macht die Musik

von | 01.04.2019 | Allgemein, Knigge

Wer laut wird, hat noch lange nicht recht! Die Teamsitzung zieht sich in die Länge und die ersten Mitarbeiter schauend verstohlen auf die Uhr. Warum muss das immer so lange dauern?

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Es kommt nicht nur darauf an, was man sagt, sondern auch, wie man etwas sagt.

Es ist doch bereits alles gesagt. Jeder weiß, was er zu tun hat. Doch Mitarbeiter M setzt erneut an, seine Eindrücke der letzten Dienstreise zu schildern und mit seinen Verkaufszahlen zu prahlen. Da platzt S der Kragen. Er greift M verbal aufs Übelste an und die Angelegenheit eskaliert. S hatte in der Sache recht, doch sein Tonfall und die Lautstärke waren nicht angemessen. Er verlor die Beherrschung und schadete damit dem Teamsitzungsverlauf, aber auch sich selbst.

Dazwischenreden ist respektlos

Eine der wichtigsten Qualitäten guter Gesprächsführung ist es, sein Gegenüber ausreden zu lassen und ihm aufmerksam zuzuhören. Sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext ist Aktives Zuhören die Schlüsselqualifikation jeder gelungenen Kommunikation. Sie signalisieren damit dem Anderen Interesse an seiner Person und persönlichen Meinung. Das Gegenüber fühlt sich wertgeschätzt. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Worte Sie wählen sollen, fragen Sie sich selbst: „Würde ich Wertschätzung empfinden, wenn eine Person so mit mir spräche?“

Mit dieser Fragestellung tun Sie sich etwas Gutes. Denn wer von Ihnen Wertschätzung erfährt, wird auch Ihnen Achtung entgegenbringen. Wertschätzung und echtes Interesse liegen eng beieinander.

Bereits Adolph Freiherr Knigge formulierte in einem seiner bedeutendsten Zitate folgendes: „Interessiere Dich für andere, wenn Du haben willst, dass andere sich für Dich interessieren“.

Wie sprechen wir mit den „Jüngsten“ unserer Gesellschaft?

Im Umgang mit Kindern werden wir durch unser Verhalten, wie Ermutigung oder Herabsetzung, deren Selbstvertrauen erheblich beeinflussen. Es spielt eine große Rolle, ob wir etwas positiv oder negativ vermitteln, eventuell sogar befehlen.

Ein Beispiel: Unser Kind lernt Fahrrad fahren. Wir rufen: „Lass bloß nicht den Lenker los, sonst fällst Du hin“. Das Kind denkt an zwei Dinge: „Nicht“ und „hinfallen“. Mit diesen Bildern im Kopf hat es das „Hinfallen“ vor Augen und es passiert dann natürlich auch. Besser wäre es zu sagen: „Halte den Lenker gut fest, damit Du sicher fährst“. Diese positiv formulierte Aufforderung erzeugt im Kopf ganz andere Bilder. Das Kind denkt positiv und lernt ohne Angst zu handeln.

Wie spreche ich eigentlich mit mir selbst?

Auch im Selbstgespräch macht der Ton die Musik. „Was sagen Sie im Stillen, wenn Ihnen ein Missgeschick passiert? Sind sie dann „blöd“, „doof“ und ähnliches? Oder agieren Sie mit Humor auf die Misere und können über sich selbst lachen?

Achten wir bewusst auf unsere Sprache, im Umgang mit anderen und auch im Selbstgespräch! Ein freundliches Wort öffnet die Herzen.

Es geht uns so gut, wie wir mit uns und miteinander umgehen!


Gudrun Scherzinger

Personal Image Coach (IHK)

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