Neulich kam ich mit einem Gast an der Rezeption meines Hotels ins Gespräch. Zu lange konnte er nicht persönlich bei Kunden und Geschäftspartnern sein. Wie so viele Menschen hatte er sich mit Online-Meetings abfinden müssen. Bei denen kam es leider immer sofort zum Kern des Gesprächs, berichtete er. Doch solche isolierten Treffen sind kein Ersatz für den persönlichen Kontakt, das persönliche, ungezwungene Gespräch am Kaffeeautomaten, wie er betonte. Small-Talk fand er wichtiger denn je.

Worüber soll ich beim Small-Talk sprechen?

Dass Sie vor einer Preisverhandlung, der Beratung eines potenziellen Kunden oder bei einem Networking-Event nicht in Meinungsverschiedenheiten über Politik, Religion oder eine sonstige Weltanschauung geraten sollten, ist jedem einleuchtend. Krankengeschichten, Tod oder Familienstand interessieren genauso wenig, wie diverser Klatsch und Tratsch. Über das Wetter zu sprechen, sehe ich als eine letzte Möglichkeit, wenn Ihnen gar nichts anderes einfällt. Worüber sich dann aber unterhalten?

Vor einigen Jahren referierte ich an einer im europäischen Raum führenden Business-School. Die jungen Teilnehmer damals fanden es unnötig, sich auf einen Small-Talk vorzubereiten. Als wir dann aber zum Rollenspiel kamen, wussten sie nicht, was sie sagen sollten. Sie merkten nun, wie wichtig es ist, zumindest einen kleinen Plan zu haben.

Es gibt viele unverfängliche Themen, die dennoch nicht langweilig sind: Finden Sie vorab etwas heraus über den Ort, an den Sie fahren und sprechen Sie darüber. Reden Sie über Sushi & Co. – Essen ist immer eine gute Möglichkeit, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Kochen, Garten, Musik, Autos… oder wie wäre es, die Tischdekoration zu kommentieren oder die Location, in der Sie sich befinden? Nehmen Sie einfach eine erfreuliche und angenehme Beobachtung und reden Sie darüber.

Geschicktes Networking mit dem „kleinen Gespräch“

Vor vielen Jahren war ich bei einer Veranstaltung im Maximilianeum in München. Ich kannte ein paar Personen und war im Grunde nur in dieser einen Gruppe unterwegs – den ganzen Abend über. Das war nicht besonders klug. Eigentlich hätte ich viel mehr neue Menschen kennenlernen können. Doch ich hatte irgendeine Blockade in mir, auf fremde Leute zuzugehen. Geht Ihnen das auch manchmal so?

Haben Sie keine Angst vor anderen Menschen, auch nicht vor kleinen Gruppen – werden Sie einfach Teil der Gruppe. Wie? Ganz einfach: Stellen Sie sich dazu. Hören Sie zu. Nehmen Sie Blickkontakt zu der Person auf, die spricht. Zeigen Sie Ihre Zustimmung. Bei der nächsten Gelegenheit stellen Sie sich kurz vor und geschafft haben Sie den Einstieg in das geschickte Networking mit dem „kleinen Gespräch“.

Aber auch die Gruppe selbst kann sich öffnen und es einer neuen Person leichter machen, Teil der Gruppe zu werden: Wenn Sie bemerken, dass jemand sich zu Ihrer Gruppe stellt und interessiert ist, erklären Sie doch einfach kurz, worüber gesprochen wird. Und schon ist das Eis gebrochen.

Fremden souverän begegnen mit der GNS-Formel

Nach einer Studie der Stanford University fühlen sich 68 Prozent der Befragten unbehaglich, wenn sie Fremden begegnen. Doch das muss nicht sein. Sie können ganz entspannt in ein nächstes Meeting gehen, wenn Sie z. B. die GNS-Formel beachten: Grüßen Sie mit einem Lächeln im Gesicht – Nennen Sie Ihren vollen Namen – Starten Sie mit etwas, das Sie beschreibt und zum Anlass passt. In der Kürze liegt die Würze.

Wenn Sie dann noch aufmerksam sind, aktiv zuhören können, keine Monologe führen und einen Blick für die Körpersprache der anwesenden Personen haben, werden Sie den nächsten Small-Talk souverän meistern. Und wie meine Zuhörer von der Business-School gemerkt haben: Vorbereitung zählt – auch beim Small-Talk. Machen Sie sich ein paar Gedanken darüber, wo Sie hingehen, wen Sie treffen und was Sie zum Einstieg in den Small-Talk sagen könnten.

Um Ihr Know-How in diesem Bereich zu steigern, buchen Sie einfach ein Coaching bei einem Ihrer Berater der Gutshof Akademie. Wir helfen Ihnen sehr gerne, Experte in Sachen Small-Talk zu werden. Ich freu mich auf Sie.