Der Chic der goldenen Zwanziger

von | 30.01.2023 | Personality Stylist

Fransen, Federn, Pailletten, Perlen, Charleston Kleider, Stirnbänder, lange Handschuhe… So sahen wir aus, just zwei Wochen vor dem ersten Corona-Lockdown 2020. Ich hatte unsere Mitarbeiterinnen vom Hotel zum Steak-Essen eingeladen unter dem Motto: „Der Chic der goldenen Zwanziger“. Jetzt nach der Pandemie, in der sogar die Jogginghose ausgeh- und businesstauglich wurde, frage ich mich, inwieweit wir diesen Glamour der „Roaring Twenties“ in unseren Alltag integrieren wollen.

Chic
Foto: shutterstock

Es darf schon etwas mehr Glamour sein

In den 1920er Jahren versuchten die Menschen, die Schrecken der Jahre des Ersten Weltkriegs zu vergessen. Geholfen haben ihnen dabei u. a. ausgelassene Partys mit Tanz und extravaganter Mode. Heute wollen wir die Isolierung der letzten Jahre hinter uns lassen. Sobald öffentliche Events wieder möglich waren, zog es jeden raus aus den eigenen vier Wänden. Verständlich.

Als ich mich zum ersten Mal wieder mit Freundinnen zum Essen in einem Lokal verabredete, verspürte ich den Drang, mich so richtig chic zu machen. Und das tat ich auch. Ich erinnere mich genau, als ich vor meinem Kleiderschrank stand und überlegte, was ich denn anziehen würde. Natürlich hätte ich ganz einfach zu Jeans und Pulli oder einer Bluse greifen können. Doch das war einfach zu wenig. Das konnte meine Freude und Begeisterung absolut nicht zum Ausdruck bringen. Da musste für mich schon ein Kleid her.

Inspiriert vom Charleston Kleid ist derzeit mit Sicherheit der Pailletten-Trend. Glitzernde Kleider, aber auch Röcke, Tops und Taschen trägt man 2023 einfach so im Alltag. Vor hundert Jahren waren Pailletten sehr teuer, und nur reiche Familien konnten es sich leisten, Kleider mit Pailletten zu kaufen. Heute darf es für jede Frau etwas mehr Glamour sein.

Raus aus der Corona-Bequemlichkeit!

Glamour heißt aber nicht nur Pailletten. Was heißt Glamour für Sie? Welche Farbe, welches Material, welches Kleidungs- oder Schmuckstück, welches Accessoire in Ihrem Kleiderschrank gibt Ihnen dieses Gefühl, besonders schön zu sein? Hundert Jahre vor uns brachten die Menschen ihr Empfinden auf eine bestimmte Weise zum Ausdruck. Wie würden Sie dieses Lebensgefühl ausdrücken? Wie kann Sie Ihr existierender Kleiderschrank aus der Corona-Bequemlichkeit ziehen?

Natürlich gibt es einen Platz für Bequemlichkeit, Gemütlichkeit, Behaglichkeit, Wohlfühlen. Auch ich liebe es mittlerweile, mich daheim in meinen lockeren Hausanzug zu kuscheln. Doch geht mir der neue Schlabberlook ein bisschen zu weit. Er erinnert zu sehr an die Beengung, das Eingesperrt Sein, die Regulierungen der Pandemie-Jahre. Warum tun wir uns das an?

Mein Plädoyer: Tragen wir diesen durch Corona geprägten Schlabber- und Oversize-Look bitte nicht auf die Straßen, schon gar nicht an unseren Arbeitsplatz. Da gibt es wirklich mehr. Wir sollten Corona auch optisch hinter uns lassen. Das funktioniert wunderbar mit der Wahl unserer Bekleidung. Versuchen wir, heute mehr Schönheit zu sehen. Versuchen wir, den Menschen, denen wir begegnen, mehr Schönheit zu sehen zu geben.

Die Welt um uns herum zum Glänzen bringen

Wir, Sie und ich können die Welt um uns herum schöner machen und zum Glänzen und Strahlen bringen. Das braucht nicht viel. Da müssen Sie auch nicht extra teuer einkaufen gehen. Sie brauchen nur ein bisschen Mut, mal etwas anderes zu tragen als an einem „normalen“ Tag. Heute ist kein normaler Tag. Heute ist ein ganz besonderer Tag. Sie sind ganz besonders.

Da denke ich an die Teile in meinem Kleiderschrank, die ich irgendwie immer für einen besonderen Anlass versuche aufzuheben. Warum? Das ist doch wirklich Blödsinn. Machen auch Sie sich heute schick für Sie selbst und für die Menschen um Sie herum. Egal, ob Sie irgendwo hingehen oder ob sie daheimbleiben. Sie werden merken, wie gut es Ihnen und auch den anderen tut.

Heute las ich in der Zeitung, dass gerade, wenn es schlecht steht, die Menschen nach Glanz und Gloria hungern. Machen Sie mit, diese Welt wieder schöner und glamouröser zu machen! Trotz allem Schlechten, Negativen, Traurigen und aller Hoffnungslosigkeit. Seien wir die, die das Gute, das Positive, die Freude und neue Hoffnung bringen. Auf in unsere goldenen Zwanziger!


Glaudia Chestnut

Glaudia Chestnut hat an der Gutshof Akademie die Ausbildung zum Personal Image Coach (IHK), zur zertifizierten Knigge-Trainerin sowie Wohnberaterin abgeschlossen. Gemeinsam mit ihrem Mann leitet sie das Hotel Inspiration im südostbayerischen Tittmoning. Nach ihrem Motto: manifest your best! unterstützt sie Menschen, sich professionell zu präsentieren.

www.glaudiachestnut.com

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