Der Anzug – ein Outfit für jedermann

von | 24.04.2023 | Personality Stylist

Vor zwei Wochen war ich mit meinem Sohn im Auto unterwegs. Er erzählte mir, dass sein Freund sich gerade ein Outfit für einige Hochzeiten kauft, zu denen er in diesem Jahr eingeladen ist. Daran war ich natürlich brennend interessiert. Als ich aber hörte, dass er sich nur eine Hose und ein Hemd kaufen wollte, traute ich meinen Ohren kaum. So konnte er doch nicht wirklich auf eine Hochzeit gehen. Kurzerhand fuhren wir in das Einkaufszentrum, um den jungen Mann beim Anzug zu unterstützen.

Anzug
Foto: shutterstock

Kleider machen Leute

Selbstverständlich kann Mann auch einfach mit Hose und Hemd auf einer Hochzeit erscheinen. Doch, ehrlich gesagt, zu einem solch einmaligen Anlass, wie einer Vermählung, dürfen auch die Herren der Schöpfung zeigen, was in ihnen steckt. Meine Eltern brachten mir bei, wie wichtig es ist, sich schick anziehen, wenn ich Gäste empfange oder auf ein x-beliebiges Event gehe. Warum? Mit meiner Kleidung drücke ich meinem Gegenüber Wertschätzung aus. Ich zeige, wie bedeutend ein Anlass ist, indem ich mir die Mühe mache, mich entsprechend zu kleiden.

Als wir uns sahen, waren Nicos erste Worte: „Glaudia, mir steht kein Anzug.“ Oh, wie lag er falsch. Sie hätten ihn sehen sollen: Eine Verwandlung von der Raupe zum Schmetterling. Als er kam, trug er einen braunen Hoodie mit Jeans und weißen Sneakern, sah wie ein Teenager aus – naja, das ist er mit seinen 17 Jahren auch noch. Trotzdem. In diesem Hoodie wirkte er einfach noch jünger.

Im tintenblauen Anzug mit Glencheck-Karo und offenem weißen Hemd sah er wie ein junger Erwachsener aus. Und er wirkte ungelogen fünf Zentimeter größer in diesem schmalen Slim-Fit-Anzug. Er grinste über beide Ohren, als er sich im Spiegel sah und wollte seinen Anzug gar nicht mehr ausziehen. Was für eine Erfahrung! Ich freu mich jetzt noch darüber. Kleider machen Leute – das ist einfach so. Punkt.

Anzug als Investition ins Leben

Meine Argumente hatten Nico überzeugt: Ein Anzug ist eine Investition ins Leben. Er kann vielseitig kombiniert werden, je nach Anlass natürlich: Ein kompletter Anzug mit Hemd und Krawatte passt perfekt für einen festlichen Anlass, wie z. B. eine Hochzeit. Nico kann ich mir sehr gut mit Fliege, Hosenträgern und Schirmmütze dazu vorstellen. Doch, das hätte ihn jetzt für den Anfang einfach überfordert.

Locker mit einem offenen Kragen und vielleicht einem Einstecktuch in der Brusttasche passt der Anzug hervorragend für ein besonderes Abendessen oder die große Geburtstagsfeier des Onkels. Wer es noch legerer haben will, kombiniert ihn nur mit einem T-Shirt darunter und den beliebten weißen Sneakern – derzeit voll trendig.

Noch eine Möglichkeit, um einfach mal anders auszusehen und nicht nur in Jeans und Sweatshirt zu erscheinen: die Anzughose kombiniert mit einem leichten Shirt oder Pulli, ganz ohne Jackett. Das wäre beispielsweise ein nettes Outfit für den Bummel im Einkaufszentrum mit den Freunden. Warum nicht?

Die Königsklasse der Männermode überzeugt auch in jungen Jahren

Damit Ihr Anzug optimal sitzt, sehen Sie sich das Sakko besonders genau an. Die Passform ist nämlich das A und O. Achten Sie auf die Schulterpartie, die Brustpartie und die Ärmellänge. Das Sakko soll sich sanft an die Passform der Schultern und des Oberkörpers anschmiegen, der Stoff im Rücken glatt und fließend fallen und keine Falten werfen. Die Schulternaht schließt mit dem Oberarm bündig ab. Schlitze auf der Rückseite dürfen nicht auseinanderstehen.

Bei der Brustpartie fällt es sofort auf, wenn ein Sakko nicht richtig sitzt. Das Revers soll weder spannen noch Falten werfen oder abstehen. Vergewissern Sie sich, dass Sie genug Bewegungsspielraum haben, wenn das Jackett geschlossen ist. Der Schließknopf sollte glatt liegen auf Höhe des Bauchnabels und leicht mit einer Hand zu öffnen sein. Übrigens: der unterste Knopf des Jacketts bleibt immer offen, egal, ob bei zwei oder drei Knöpfen. Das gilt auch beim Zweireiher und der Anzugsweste, dem Gilet.

Die korrekte Ärmellänge haben Sie, wenn die Hand immer vollständig zu sehen ist und die Hemdmanschette ca. eine Daumenbreite unter dem Sakko herausschaut. Für die Hose ist ein locker fallender Sitz und die richtige Länge entscheidend. Das Hosenbein soll vorne nur leicht auf dem Schuh aufstehen und eine kleine Falte werfen. Bei Slim Fit Hosen darf die Länge sogar noch kürzer und der Knöchel sichtbar sein.

Zur Grundausstattung einer gepflegten Herrengarderobe gehört einfach ein Anzug, egal in welchem Alter Sie sind. Die Königsklasse der Männermode überzeugt auch in jungen Jahren. Der Anzug sorgt für einen eleganten Look und verleiht Ihnen Selbstbewusstsein. Das durfte Nico so deutlich erleben. Also traut Euch, Ihr jungen Männer! Werft Euch in Euren perfekten Anzug. Ihr werdet begeistert sein und andere begeistern!


Glaudia Chestnut

Glaudia Chestnut hat an der Gutshof Akademie die Ausbildung zum Personal Image Coach (IHK), zur zertifizierten Knigge-Trainerin sowie Wohnberaterin abgeschlossen. Gemeinsam mit ihrem Mann leitet sie das Hotel Inspiration im südostbayerischen Tittmoning. Nach ihrem Motto: manifest your best! unterstützt sie Menschen, sich professionell zu präsentieren.

www.glaudiachestnut.com

Teilen Sie diesen Beitrag

Unser Blog als E-Mail-Newsletter

Jede Woche beantworten wir Ihre Frage rund um ein authentisches und erfüllendes Leben.

Unsere besten Beiträge erhalten Sie einmal pro Woche per Mail.

0 Kommentare