Typberatung Senioren: Welcher Stil passt zur zweiten Lebenshälfte?

von | 01.02.2016 | Coaching, Image Coach, Personality Stylist | 2 Kommentare

In der Fußgängerzone begegne ich zwei attraktiven Frauen: Blondierte Haare, auffälliges Make-up und hautenge Leggins mit Leoparden-Muster. Ich schaue genauer hin und runzle kurz die Stirn: Irgendetwas stimmt mit den beiden Ladies nicht? Dann fällt es mir auf: Die Dame, die mit „Skinny-Leggins“ besonders auf „sexy“ und jugendlich getrimmt ist, scheint die Mutter zu sein, die andere Lady ihre erwachsene Tochter.

Foto: shutterstock

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Warum setzen manche Sechzigjährige auf Sexiness?

Ich finde es mutig, wenn sich Frauen in der Mitte des Lebens attraktiv anziehen. Von einer Typberatung Senioren wollen manche gar nichts hören. Allerdings irritiert es mich immer wieder wenn Sechzigjährige auf Teenager machen. Das gilt auch für Herren im gereiften Seniorenalten, die im Dieter Bohlen-Style mit groß-gemusterten und farbenfrohen Pop-Klamotten für Aufsehen sorgen. Ich treffe sie nicht nur in Deutschlands Einkaufspassagen, sondern auch im Urlaub und hin und wieder auf Kreuzfahrtschiffen.

Im Kontrast dazu gibt es natürlich auch genügend Mitmenschen, die sich schlabberigen Freizeitklamotten und tristen Erdtönen um zwanzig Jähre älter machen, als sie in Wirklichkeit sind. Deshalb beschäftigen sich Stilberaterinnen im TYP Color-Netzwerk auch mit dem Thema „Würdevoll altern“ – das über das Thema Bekleidung deutlich hinaus geht.

Kleidung als Spiegel der Seele

Kleidung ist für mich ein Ausdruck der Identität, ein Spiegel der Seele: Mit meiner Garderobe signalisiere ich meinen Mitmenschen, wie ich mich fühle, wie ich gerade drauf bin. Deshalb hat meine Kollegin Katharina Starlay, die mit mir im Deutschen Knigge Rat aktiv ist, auch einen passenden Tipp parat: Wenn ich mich morgens schlecht fühle, hilft mir eine korrekte Garderobe, sich sofort besser zu fühlen. Sie signalisieren dem Körper: Du bist es mir wert! Ein starkes Zeichen für ein gesundes Selbstbild.

Ich persönlich bewundere Menschen in der Mitte des Lebens, die ihren authentischen Stil gefunden haben: Auf die typgerechte Farbe und eine Passform setzen, die auch zu ihren Körperproportionen passt. Kürzlich war ich in der Mittagspause in Hamburg an der Innenalster unterwegs und konnte eine ganze Reihe von gut angezogenen „Best-Agers“ sehen, die mit Klasse und Stil für einen stimmigen Auftritt sorgen.

Welche Garderobe finden Sie für die „Mitte des Lebens“ passend? Schreiben Sie einen kurzen Kommentar…


Rainer Wälde

Rainer Wälde liebt es, durch Filme, Bücher und Vorträge seine Zuhörer in ihrer Originalität zu ermutigen.
In seinem wöchentlichen Blog erzählt er ihre Geschichten.

www.rainerwaelde.de

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2 Kommentare

  1. Bevor ich mir Gedanken mache, welche Garderobe für die Mitte des Lebens passend ist, stellt sich für mich die Frage, was die Mitte des Lebens ist. Um die vierzig oder um die fünfzig?
    Statistisch gesehen, wohl eher um die vierzig, Tendenz allerdings steigend.
    Als Personal Image Coach berate ich Menschen, die ihr Outfit optimieren wollen. Oft geht es um innere Veränderungsprozesse, die mit dem Wunsch einer Änderung der Außenwirkung einhergehen.
    Hier gilt es genau hinzuschauen. Das Alter des Kunden wird in die Beratung miteinbezogen, ist aber kein Hauptkriterium. Viel wichtiger ist es, mit dem Kunden gemeinsam zu erarbeiten, wie er derzeit wirkt, wie er in Zukunft wirken möchte (Persönlichkeitsarbeit) oder auch wie er wirken soll (z.B. beruflicher Dresscode). Angestrebtes Ziel jeder Beratung ist ein authentischer Auftritt des Kunden,
    Inneres und Äußeres in Harmonie!

  2. Sehr guter Gedanke, sich immer mal wieder mit dem eigenen Stil zu beschäftigen. Ich stelle bei mir selbst fest, dass runde Geburtstage bei mir zu einem prüfenden Blick in den Spiegel führen. Das Ergebnis bisher: Nach der Stilfindungsphase in den ersten 30 Jahren meines Lebens war mir klar, ich mag mich im extravaganten Stil. Mit 40 fühlte ich mich so kantig-schrill nicht mehr richtig wohl und wählte deutlich zurückhaltendere Kleidung. Und aktuell: Seit einiger Zeit merke ich, dass allzu klassische und farblose Kleidung mich inzwischen älter aussehen lässt als ich will, also trage ich gerade wieder mutigere Farben und Schnitte und vor allem auffällige Accessoires. Et voilà – ich gefalle mir wieder.