Tatort: Sind Holzfällerhemden der neue Smoking?

von | 08.06.2015 | Image Coach, Personality Stylist, Rainer Wälde

Gestern Abend in der ARD: Die beiden Tatortkommissare aus Wien: Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) erscheinen völlig overdressed zur Geburtstagsparty des Staatsanwalts: Sie im kleinen Schwarzen, er im Smoking.

Doch schnell merken die beiden, dass auch in der feinen Gesellschaft von Wien casual gefeiert wird: Die meisten Gäste tragen Freizeitkleidung: Karohemden und Poloshirts dominieren das Bild. Fast erleichtert werden die beiden Kommissare zum ersten Fall gerufen und fahren genauso overdressed gleich weiter ins Krankenhaus.

Welche Dresscodes gelten noch?

Der Tatort spiegelt sehr gut die Unsicherheit, die viele Gäste heute auf gesellschaftlichen und beruflichen Events erleben. Ein Teil der Gäste scheint die Dresscodes zu kennen, die anderen eher nicht. Im Seminar „Imageberatung“ diskutieren die Teilnehmer nicht nur den aktuellen Fall aus Wien, sondern beschäftigen sich auch mit den Meinungen von Modemachern wie Jil Sander. Sie betont: „Starre Regeln gehören nicht in unsere Zeit. Wir haben andere, vielleicht feinere Regeln, die auf plumpe Signale verzichten. Die individuelle Entscheidung steht auf jeden Fall im Mittelpunkt.“

Der Produktmanager von Windsor Michael Zimmer setzt dagegen: „Desscodes im Beruf sind sehr wichtig. Kleider machen ja bekanntlich Leute.“  Und der Strellson Geschäftsführer Rainer Pichler fügt hinzu: „Dresscodes existieren! Doch die Erwartungshaltung bei einer Züricher Bank zum Beispiel ist eine ganz andere als bei Microsoft.“

In welchen Branchen gelten welche Faustregeln?

Sehr entspannt geht es in kreativen Berufen zu: In Werbeagenturen und auch in der Medienbranche dominiert ein eher lockeres Erscheinungsbild. Nur im TV-Sektor gibt es häufig noch den Dresscode „Schwarz“, der von den Mitarbeitern hinter der Kamera oder im Studio gelebt wird.

Bei Banken und Versicherungen setzt man auf konservative Garderobe: Dunkle Anzüge, gedeckte Farben sollen die Seriosität der Geldhäuser unterstreichen. Das gilt auch für Anwaltskanzleien und Beratungsgesellschaften, die eine Mischung aus unausgesprochenem Dresscodes und persönlichem Geschmack praktizieren.

Dresscodes bei privaten Feiern

Zurück zu den beiden Tatort-Kommissaren aus Wien. Eigentlich lagen sie mit ihrer Entscheidung für das kleine Schwarze und den Smoking auf der sicheren Seite. Je hochwertiger der Anlass und je herausragender die gesellschaftliche Stellung des Gastgebers, desto konservativer die Abendgarderobe. Doch in diesem Fall hatte der Gastgeber auf „Casual“ gesetzt, aber dummerweise nicht alle Gäste informiert.

Mein persönlicher Praxistip

Informieren Sie als Gastgeber immer die Gäste, wenn Sie einen bestimmten Dresscode wünschen. Das gibt Sicherheit und vermeidet peinliche Situationen wie in Wien. Gleichzeitig können Sie auch als Gast vorab nachfragen, welche Garderobe erwünscht ist, um sich für den Anlass passend zu kleinen.

Zusätzliche Sicherheit bietet auch eine persönliche Garderoben-Planung, die Sie bei einem qualifizierten Imageberater in Ihrer Nähe erhalten.


Rainer Wälde

Rainer Wälde liebt es, durch Filme, Bücher und Vorträge seine Zuhörer in ihrer Originalität zu ermutigen.
In seinem wöchentlichen Blog erzählt er ihre Geschichten.

www.rainerwaelde.de

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