Keine Angst vorm nächsten Shoppen

von | 29.08.2016 | Personality Stylist

Ein gutes Outfit ist keine Frage des Geldes

Frau Förster klingelt pünktlich zum vereinbarten Beratungstermin an meiner Haustür. Als ich öffne, lächelt mich eine sympathische zierliche Frau in Jeansjacke und 7/8-Hosen an und ich bitte sie, mir ins Beratungszimmer zu folgen. Meine Kundin nimmt auf der Couch Platz und streicht sich etwas unsicher eine blonde Locke ihrer schulterlangen Haare aus dem Gesicht.

Foto: Shutterstock

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Wir kommen ins Gespräch. Sie berichtet mir, dass sie zur Geburt ihrer Tochter den Gutschein für eine Typberatung von ihren Freundinnen geschenkt bekommen hatte. Aber das neue Leben mit einem Kind, dazu der Hausbau, hatte ihr zunächst keine freie Zeit für solch einen Termin gelassen. Später dann hatte sie ihn immer wieder aufgeschoben, weil sie zunächst zurück auf ihr ursprüngliches Gewicht kommen wollte, bevor sie sich dem Thema „neue Kleidung“ widmen wollte. Außerdem, so meinte sie zögerlich, sei das mit dem Budget dafür so eine Sache – das Haus  und dann nur ein Verdienst…, aber trotzdem gäbe es jetzt Handlungsbedarf, da sie im Herbst, wenn die Kleine in den Kindergarten komme, wieder für ein paar Stunden zurück in ihren alten Job ginge. Aber dafür bräuchte sie nun dringend neue Kleidung. Etwas ratlos schaut mich die junge Mutter an.

Die Herausforderungen des Alltags

Doch ich kann Frau Förster beruhigen, denn ich kenne das Anliegen vieler meiner Kundinnen – als Familienfrauen sind sie es gewohnt, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zurückzustecken. In der Regel tun sie dies auch wirklich gern. Aber in Momenten, in denen es um sie selber geht und sie gefordert sind, etwas für sich selbst zu tun, fällt es ihnen oft sehr schwer, ihren eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden. Natürlich lassen es auch oft die äußeren Umstände nicht so einfach zu – sei es in zeitlicher oder finanzieller Hinsicht.

Beim Thema Zeit mache ich meinen Kundinnen oft Mut, ab und zu wirklich an sich zu denken – um zum Beispiel ein wenig bummeln zu gehen – so ganz ohne Ziel – und gerade dann entdeckt man oft ein schönes Kleidungsstück, das dann vielleicht sogar zu einem Lieblingsteil wird. Tatsächlich findet sich für solch ein Unternehmen auch ein Unterstützer zum Babysitten, wenn man nur den Mut hat einmal zu fragen.

Auch das Thema Finanzen muss kein Hemmschuh sein, um sich günstig und trotzdem gut zu kleiden. Denn es kommt beim „gut gekleidet sein“ nicht auf teure Markenkleidung an und auch nicht auf den letzten modischen Trend. Es kommt nicht nicht mal so sehr auf eine große Auswahl  an Kleidungsstücken an.

Es sind ganz andere Faktoren,

die für ein gutes und schickes Outfit und somit für ein stimmiges und souveränes Auftreten sorgen:

  • Da wäre natürlich zum einen die richtige Farbe – denn jeder Menschen hat durch seinen Hautunterton eine individuelle Farbpalette, die ihm besonders gut zu Gesicht steht.
  • Und zum anderen kommt es auf den richtigen Stil an. Was steckt eigentlich hinter diesem Begriff? Gemeint ist zum einen die Passform, die durch die passende Schnittführung die Körperform positiv unterstreichen und an der ein oder anderen Stelle eventuell auch etwas kaschieren soll.
  • Dazu gehört unbedingt auch die richtige Länge von Säumen, wie z.B. bei Jacken, Ärmeln, Rock oder Hosenbeinen, die Wahl des richtigen Materials (wie fest oder fließend), Musterwahl (oder auch keins), Ausschnittform, Frisur, Brille und Accessoires. Hätten Sie’s gedacht?
  • Im Falle von Frau Förster hatte ich zum Beispiel statt des festen Jeansstoffes zu einem weicheren Material für eine Jacke geraten, das wesentlich harmonischer zu ihrer zierlichen Figur passte. Bei der Hosenlänge empfahl ich ihr, in Zukunft auf die 7/8-Länge zu verzichten, da ein verkürztes Hosenbein auch die eigene Gesamtlänge kürzer wirken lässt.
  • Eine gut zusammengestellte, typgerechte Garderobe garantiert auch eine gute Kombinierbarkeit, was den Bedarf an Einzelteilen auf ein akzeptables Maß hält.
  • Die Ausstattung mit einer guten Grundgarderobe, den Basics, kann zunächst eine kleine Investitionen bedeuten, wird sich aber auf lange Zeit rechnen. Hier sind zum Beispiel ein Blazer, eine helle einfach geschnittene Bluse und gute glatte Schuhe oft sehr praktisch.
  • Für den modischen Akzent besorgen Sie sich einige, gut ausgewählte Accessoires der aktuellen Saison, die zu Ihrem Typ passen – damit entstehen immer wieder neue Kombinationsmöglichkeiten mit Ihren Basics und Sie wirken damit immer up to date.
  • Ein Aspekt, der manchmal unterschätzt wird: achten Sie auf gepflegte Kleidung. Ein Kleidungsstück, das leicht übergebügelt wurde erzielt eine ganz andere Wirkung, als eines, das nur aus dem Trockner kommt. Genauso verhält es sich zum Beispiel mit der Pflege Ihrer Schuhe oder der Wahl einer durchgefärbten Jeans statt einer im „used look“.
  • Nicht nur Ihre Kleidung sondern auch ein dezentes Tages Make-up und eine gepflegte Frisur und sogar Ihre innere und äußere Haltung tragen zu einem überzeugendem Auftritt bei.

 

Ein überzeugender Auftritt

Wer dies beachtet und nach und nach für sich umsetzt, wirkt überzeugend auf sein Gegenüber. Sie vermitteln den Eindruck, dass es nicht auf ein Label ankommt, sondern dass Sie es sich wert sind, auf sich zu achten.

Also keine Angst mehr vor dem nächsten Shoppen! Und vergessen Sie nicht das wichtigste: „You are never fully dressed without a smile“ – Sie sind nie komplett gekleidet ohne ein Lächeln.

Diese Voraussetzung hatte Frau Förster ja schon als erstes im Gepäck gehabt.


Bettina Hertzler

Bettina Hertzler ist Absolventin der Gutshof Akademie.
Sie ist Personal-Image-Coach und systemisch-lösungsorientierte Beraterin.
Privatpersonen, Angestellte und Selbständige berät sie in Stilfragen und Persönlichkeitsentwicklung.

Ihr Motto: Entdecke und zeige, was in Dir steckt!

http://www.bettina-hertzler.de/

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